Meine 5-Schritte-Technik beim Texten

Meine 5-Schritte-Technik beim Texten

Meine 5-Schritte-Technik beim Texten

Aus meinem letzten Blogartikel konntest du 4 Tipps um ins Schreiben zu kommen mitnehmen. Heute erzähle ich dir, welche 5 Schritte ich beim Texten anwende (wenn du lieber zuhörst als liest, kannst du dir auch mein Video zur 5-Schritte-Technik beim Texten anschauen):

Schritt #1: einfach drauflosschreiben

Wenn ich zu texten beginne, schreibe ich zuerst einmal wild drauflos. Alles, was mir dazu einfällt.

 

Das ist ein Mix aus einzelnen Wörtern, Satzfragmenten, Ideen, Fragen, Informationen, Überlegungen, Inputs aus meiner Recherche, Zitaten, Glaubenssätzen, Problemstellungen, Wünschen, Ängsten, Sorgen, Zweifeln usw. 

 

Dieses Drauflosschreiben mache ich fast immer handschriftlich auf Papier (im Sinne einer Mindmap, bloß visuell anders aufbereitet).

 

Und zwar ohne mir groß den Kopf zu zerbrechen, was genau ich da jetzt aufschreibe. Völlig wertfrei sozusagen, denn es geht in diesem ersten Schritt einfach nur mal darum, alles, was für den jeweiligen Text relevant ist, festzuhalten.

 

 

 

Schritt #2: strukturieren

Als Nächstes versuche ich, mein »Drauflosgeschreibsel« (das meist mehrere Seiten umfasst) zu strukturieren.

 

Dazu verwende ich verschiedenfarbige Leucht- oder Buntstifte und beginne zu gruppieren, indem ich thematisch sinnvolle Cluster bilde. Es kann durchaus sein, dass einzelne Fragmente in zwei oder mehrere Cluster passen – mit jeweils anderem Schwerpunkt oder aus unterschiedlicher Perspektive.

 

Während beim Gruppieren mein Geschreibsel ziemlich bunt wird, überlege ich mir gleichzeitig, welcher Aufbau und welche Reihenfolge für den Leser am meisten Sinn macht.

 

Ich schaffe also eine Struktur.

 

Oft ergeben sich dabei auch Headline und Zwischenüberschriften wie von selbst – die perfekte Voraussetzung für Schritt 3.

 

 

 

Schritt #3: ausformulieren

Jetzt geht’s ans Ausformulieren des Geschreibsels. Dazu wechsle ich aufs Notebook und öffne ein Word-Dokument.

 

Ich lege die Headline sowie die Zwischenüberschriften fest (die ich nachher manchmal aber noch ändere), um die Cluster aus Schritt 2 zuordnen zu können.

 

Bei diesem Zuordnen formuliere ich nun die Sätze aus und bilde Absätze.

 

 

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Schritt #4: Text ruhen lassen und feintunen

Bevor ich mich ans Feintuning meines Textes mache, muss ich ihn ruhen lassen, um gedanklich Abstand zu gewinnen.

 

Ich persönlich richte es mir so ein, dass ich immer eine Nacht drüber schlafen kann. Vielleicht reichen dir auch schon ein oder zwei Stunden, um dich deinem Text nochmal frisch und unvoreingenommen widmen zu können.

 

Wichtig ist auf jeden Fall, ihn ein wenig ruhen zu lassen und dich in der Zwischenzeit mit etwas anderem zu beschäftigen.

 

Am nächsten Tag lese ich mir den Text nochmal durch und verpasse ihm den nötigen Feinschliff: Ich streiche Sätze, formuliere um, kürze manche Passagen, ergänze andere, eliminiere unnötige Füllwörter usw.

 

Zum Feintuning gehören auch das Korrekturlesen und das sinnerfassende Lesen:

 

Fürs Korrekturlesen stelle ich die Schriftgröße auf gute 200 Prozent und gehe ganz langsam Wort für Wort durch, um etwaige Rechtschreib- oder Grammatikfehler zu entdecken. Dabei achte ich gar nicht darauf, ob der Inhalt Sinn ergibt oder nicht – ich konzentriere mich wirklich ausschließlich auf Rechtschreibung und Grammatik.

 

Beim sinnerfassenden Lesen ist es genau andersrum: Ich ignoriere etwaige orthografische und grammatikalische Fehler (das würde mich aus dem Flow bringen) und lege den Fokus stattdessen auf Stilistik und Verständlichkeit.

 

 

 

Schritt #5: Feedback einholen (Achtung!)

Zu guter Letzt kannst du dir Feedback zu deinem Text einholen, was jedoch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen ist.

 

Warum?

 

Aus meiner eigenen Erfahrung und jener mit Kunden weiß ich, dass nicht jeder gleich gut geeignet ist, dir Feedback zu geben. So sind beispielsweise Freunde und Familienmitglieder oft nicht selbstständig, sondern im Angestelltenverhältnis, und wissen schlichtweg nicht, welche Aufgabe zum Beispiel deine Websitetexte erfüllen sollen.

 

Als ich 2011 mit der ersten Version meiner Website online gegangen bin, habe ich meinen Vater gebeten, alle Texte korrekturzulesen, weil er in Rechtschreibung und Grammatik ziemlich sattelfest ist. Ende vom Lied: Fehler hat er keine gefunden, aber er meinte, es sei »nervig und aufdringlich«, auf jeder einzelnen Seite darauf hinzuweisen, dass man per eMail oder telefonisch Kontakt aufnehmen solle, wenn man mit mir zusammenarbeiten will.

 

Hilfreich war dieses Feedback nicht, weil:

 

Es ist essenziell, auf jeder einzelnen Seite unserer Website eine oder mehrere Handlungsaufforderungen zu platzieren. Wir dürfen nämlich nicht davon ausgehen, dass jeder Besucher unsere Website von vorne bis hinten durchliest – die meisten klicken nur auf bestimmte Seiten (z.B. Angebot oder Über mich) und überfliegen den Text.

 

Deshalb MUSS auf jede einzelne Seite eine Handlungsaufforderung. Aber das konnte mein Vater natürlich nicht wissen – woher auch? Er ist weder Texter noch SEO-Experte.

 

Anderes Beispiel: Du bittest deine beste Freundin, dir Feedback zum Text deiner Über-mich-Seite zu geben.

 

Sie meldet dir zurück, dass sie dort deinen chronologischen Lebenslauf vermisst und nicht versteht, warum du nicht nur über dich erzählst, sondern auch Fragen an deine Leser (also deine potenziellen Wunschkunden) richtest.

 

Deine Freundin muss nicht wissen, wie eine Über-mich-Seite aufgebaut sein sollte, um damit die richtigen Kunden anzuziehen, denn sie ist keine Expertin dafür.

 

Allerdings bringt dich dieses Feedback auch nicht weiter.

 

Wenn wir andere bitten, uns Feedback und Input zu unseren Texten zu geben, fühlen sie sich oft verpflichtet, das auch wirklich in aller Ausführlichkeit zu tun.

 

Deshalb »müssen« sie etwas finden und können nicht einfach »nur« zurückmelden: »Klasse, hat mich total angesprochen!« – wir haben sie ja schließlich um Feedback gebeten.

 

Handelt es sich um fachliches und/oder fundiertes Feedback, kann das sehr hilfreich sein und uns weiterbringen.

 

Untergraben die Rückmeldungen jedoch die grundsätzliche Aufgabe bestimmter Texte und die psychologischen Hintergründe, warum gewisse Texte so und so aufgebaut sind, bringt uns das nicht weiter, sondern verunsichert uns bloß.

 

 

Tipp fürs Einholen von Feedback

Mein konkreter Tipp lautet deshalb: Anstatt beispielsweise zu fragen »Kannst du mir bitte Feedback zu meiner neuen Über-mich-Seite geben?«, versuch’s mal mit offenen Fragen wie zum Beispiel:

 

 

  • Wie findest du meine neue Über-mich-Seite?
  • Was spricht dich besonders an?
  • Welches Bild zeichnet sie deiner Meinung nach über mich?
  • Wenn die Über-mich-Seite nicht mich, sondern eine dir fremde Person darstellen würde – was würdest du über diese Person denken?
  • Welche Gedanken und Gefühle löst meine Über-mich-Seite bei dir aus?

 

 

Die Antworten auf solche Fragen bringen dich viel weiter, weil sie in den meisten Fällen spontaner, authentischer, mehr aus dem Bauch heraus gegeben werden als wenn dein Gegenüber denkt: »Er/Sie hat mich um Feedback gebeten, ich MUSS jetzt irgendwas Kluges von mir geben.«

 

 

Probier’s einfach mal aus und lass es mich unten in den Kommentaren wissen – ich bin gespannt, welche Erfahrungen du in Sachen Feedback einholen gemacht hast!

 

 

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